Dienstag, 5. Dezember 2017

RoPoLektro im Fluc mit Karmic und Blitzenbolt, 07.11.17

Der 7.11. war der Tag danach. Der Tag des Karmic Konzertes im Fluc mit Blitzenbolt als Support. Zu Blitzenbolt lässt sich sagen, geil! Was die Jungs zu zweit an Soundfülle aus der PA zaubern ist bemerkenswert. Der Drumer spielt gleich noch seinen eigenen Bass mit der linken Hand und der Gitarrero singt. Fetzt!
Karmic, mit denen ich am Tag zuvor ein wenig um die Häuser gezogen bin waren ebenfalls großartig. Wenn die beiden Mädels singen, dann harmoniert das. Überhaupt regiert die Liebe auf der Bühne. Klingt vielleicht kitschig, ist aber tatsächlich so. Kastner/Zarikian an Bass/Schlagzeug, das ist Beton, das pickt, das grooved. Critical Jim überrascht mich jedes Mal von neuem an der Gitarre, einzig den Keyboarder kenn ich jetzt nicht beim Namen, war aber auch super. Ich bin beseelt und begeistert. Album bitte!

RoPoLektro bei Nick Cave in der Wiener Stadthalle am 01.11.17

Am 1. November fand ich mich gemeinsam mit Klaus und Oliver bei Nick Cave in der Wiener Stadthalle ein. Wir hatten Front of Stage Karten, günstig auf willhaben erstanden. Ich war noch nie Front of Stage und kann jedem, der ernsthaft und nah bei einem Konzert dabei sein will empfehlen, sich für diese Variante des gepflegten Konzertbesuches zu entscheiden. Zum Konzert. Der Wanderprediger has entered the Stage und spielt altes und neues. Viel neues und den Wheeping Song. Gegen Ende lädt er die ersten drei Reihen des Publikums ein, die Bühne zu erklimmen. Gemeinsam singen sie...hm... Stagger Lee? Mister Stagger Lee!? Ja und danach, für noch ein Lied spaziert sich der Meister durch das Publikum, Hände schüttelnd. Dauernd Hände schüttelnd. Tolles Konzert. Einzig die Größe der Veranstaltung und die Menge an Leuten sind mir manches Mal zuwider.

Ropolektro bei Lali Puna in der kleinen Halle der Arena/Wien am 22.11.17

Die Blogs werden kürzer. Verdammt... Ein Jahr nach Beginn meiner Aufzeichnungen bin ich ein wenig nachlässig geworden. Es ist leider so, dass ich nach 2 Monaten keine Erinnerung an die letzten 3 Konzerte habe. Wird wohl am Alkoholkonsum bei den jeweiligen Veranstaltungen liegen. Sagte ich schon, dass die Blogs kürzer werden? Wie auch immer.

Am 23.11.2017 spielten Lali Puna, nach Release ihres aktuellen Longplayers „Two Windows“ in der kleinen Halle der Arena vor rund 100 Leuten. Nicht viele haben sich zu Lali Puna verirrt, an diesem verfönten Mittwoch Abend. In der großen Halle spielten die „Irie Revoltes“, die es auch geschafft haben den Saal bis zum letzten Platz zu füllen. Aber zurück zu Lali Puna. Die 3 spielten sich vergnügt durch einen fast 2 stündigen Gig, gaben gut und gerne 20 Songs zum besten und scheinen sich wohl gefühlt zu haben, vor dem kleinen aber feinen Auditorium. Kamen sie doch immerhin gleich zwei mal für Zugaben zurück auf die Bühne. Valerie Trebeljahr vor Mikro und Keyboard kennt man. Christoph Brandner saß wie gewohnt am Schlagzeug. Ein Uhrwerk, der Mann! Am Keyboard, auch schon seit 2002 im Bandgefüge Christian Heiß. Ich fühlte mich ausgesprochen gut unterhalten und wurde durch einen netten Abend begleitet.
Dass die Blogs kürzer werden brauche ich nicht mehr zu erwähnen.

Dienstag, 30. Mai 2017

RoPolektro bei die höchste Eisenbahn u.a.

Am 28. Mai spielten die aus Berlin kommenden "Die höchste Eisenbahn" beim Donaukanaltreiben an der Salztorbrücke.

Das Donaukanaltreiben findet seit 2013 an diversen Örtlichkeiten, vom Telaviv Beach über das Flex, die Salztorbrücke, Summerstage oder die Strandbar Hermann entlang des Wiener Donaukanals, statt. Bei freiem Eintritt bekommt man von Kinderschminken über Burgerbraten bis hin zu Live-Musik und DJs einiges geboten. Das Wetter war super, mit Sonne und Hitze.

Ich komme gegen halbsechs Abends, CityBike radelnd bei der Salztorbrücke an und schaue mich ein wenig um. Ein vielfältiges Treiben aus Jung und Alt. Eltern mit ihren Kindern, Studenten, Pensionisten. Ein bunter Strauß Blumen quasi. Ich treffe einen Freund, wir holen uns Drinks und auf der Salztorbühne werden "Der Ringer" vorgestellt. "Der Ringer" kommen aus Hamburg, haben 2013 eine EP mit dem Titel "Das Königreich liegt unter uns" veröffentlicht und sind seit 2014 beim Indielabel "Staatsakt" gemeinsam mit Bands wie "Die Nerven", "Trümmer", "Messer" etc. unter Vertrag. "Der Ringer" machen Coming of Age Musik für junge Leute. Ich bin nicht die Zielgruppe und lasse diesen Kelch an mit vorüber ziehen.

Mit ein wenig Verspätung betreten um 18:45 "Die höchste Eisenbahn" die Bühne.
Francesco Wilking und Moritz Krämer (beide Git., Keys und Gesang) bilden die Speerspitze des Quartetts aus Berlin, flankiert von Felix Weigt (Bass und Keys) und Max Schröder (Drums). Schröder kennt man vielleicht von "Tomte" oder "Oli Schulz und der Hund Marie". Die Jungs starten ihr Konzert mit "Wir haben so lange nachgedacht bis wir wütend waren", dem Opener des aktuellen Longplayers "Wer bringt mich jetzt zu den anderen". Großes Album, nebenbei bemerkt! Danach folgt "Gierig". Was die Eisenbahner so sympathisch macht ist die Beiläufigkeit ihres Gesangs. Nicht, dass sie nichts zu sagen hätten, aber Krämers und Wilkings Gesang und Texte drängen sich dem Zuhörer nicht auf und geben der Musik viel Raum.
Neben uns platziert sich ein etwas in die Jahre gekommener Zeitgenosse und beobachtet interessiert das Treiben auf der Bühne. In einer kurzen Pause erzählt er uns davon, wie er bereits im Jahre 1965 die Rolling Stones in der Wiener Stadthalle angesehen hat. "Alles bestuhlt damals, aber nach dem Konzert ist kein einziger Sessel mehr heil gewesen". Das sind Fakten. Sympathischer Mann, der übrigens die These, dass jede Generation ihren eigenen Gassenhauer hat, aufstellt. Früher war's der "Radetzkymarsch", später "Satisfaction" und heute ???

"Die höchste Eisenbahn" spielen derweil "Timmy". Meiner bescheidenen Meinung nach der einzig schwache Song von "Wer bringt mich jetzt...". Ich war schon gespannt auf die Live Umsetzung ihrer Songs. Mir gefällts gut. Mehr so hingerotzt das Ganze und nicht zu steril, was bei Popbands immer wieder mal der Fall ist. Überhaupt wollen seit Radiohead alle klingen wie auf CD wenn sie Live spielen... Im Mittelteil der Darbietung kommen Songs des ersten Albums "Schau in den Lauf, Hase" zum Einsatz. Kenn ich zwar nicht, kommen aber alle recht gut rüber. Zum Abschluss wird noch "Lisbeth" gespielt. Süß!
Viel zu früh verlassen "Die höchste Eisenbahn" die Salztorbühne, lassen sich aber nicht lange bitten und kommen für eine Zugabe nochmal zurück. Können die bitte "Blume" spielen? Nein, können sie nicht...
Zugegeben wird "Schau in den Lauf, Hase" und es wird mir ein Rätsel bleiben, warum "Blume", der Song zu dem es Video und Single gibt an diesem Tag nicht gespielt wird.

Das Konzert war schön, die Band sympathisch, die Leute entspannt.
Das Donaukanaltreiben wird im kommenden Jahr mehr Aufmerksamkeit meinerseits erhalten.

Mein besonderer Dank geht an dieser Stelle an HST, der so nett war mir das "Schau in den Lauf..."-Album auf Vinyl zu besorgen.

Montag, 22. Mai 2017

Ropolektro beim Bilderbuch Open Air in der Arena in Wien

Die Letzten werden die Ersten sein. Das für den 18. Mai anberaumte Bilderbuch Konzert in der Arena war so schnell ausverkauft, dass sich die Burschen zu zwei Zusatzshows überreden ließen. Also folgten Termine am 17. und 19. Mai. 3 Tage Bilderbuch in der Arena. Die Spatzen pfeifen von den Dächern schon alle Songs mit. Ich also hin, mit Freunden, am 17. und ich staune nicht schlecht über die gewaltige Anstellschlange vor der Arena, oder besser, um die Arena herum.

Das wichtigste bei einem Open Air, das Wetter. Preiset den Wetterherrn, er war unserer Textilien gnädig. Das zweitwichtigste ist dann schon, das Gelände betreten zu dürfen bevor der Support Act die Bühne betritt. Das gelang nur bedingt. Mavi Phoenix, Support am Donnerstag, spielt gerade ihre letzten beiden Songs als wir in das ehrwürdige Gelände der Arena vorgelassen werden. (Habe ich schon erwähnt, dass da eine echt lange Schlange vor der Arena war? Also..., unerhört lang...) Schade, von Mavi Phoenix hätte ich gerne mehr gesehen/gehört. Interessierten sei an dieser Stelle das Video zu "Quiet" oder das zu "Love Longtime" empfohlen.



Eine knappe halbe Stunde später, es ist noch nicht ganz finster, entern Bilderbuch die Bretter die... „Wien!" - „Uhh, Yeah...". Das Publikum ist von kreischend Jung bis zurückhaltend Alt und von Anfang an dabei.
"Stress." Es dauert ein paar Songs, bis Maurice Ernst und seine Jungs auf Betriebstemperatur sind. Bei "Sneakers4free" (der ca. 4. Song) ist es dann soweit. „Wien. Hörst du Gospel!" Irgendwann während der ersten Songs haben sich zwei Ladies auf die Bühne geschlichen. Beziehen neben dem Schlagzeug Stellung, in ihren weiten, farbenprächtigen, wallenden Gewändern, und gospeln ihre Backgrounds derart leibesfüllig, dass man regelrecht die Ohren anlegt und leise um mehr bettelt. Diese beiden geben den Songs mit ihren großartig arrangierten Uuhs und Oohs eine extra Portion Eier.

Maurice Ernst ist weniger schillernd gekleidet als sonst. Heute hat er so eine dunkle Karottenanzugshose an wie damals Falco beim legendären, in Jahresschleife vom ORF ausgestrahlten, Donauinsel Konzert. Oberteil: weiß, eng, mit Muskeln. Sieht gut aus.
Der Mizzie Blue an der Gitarre durfte diesmal das Hawaii Hemd tragen. The Bass wears black tonight und der Schlagzeuger trägt Frisur.

„Willkommen bei den Wiener Festwochen", sagt Ernst, sichtlich gerührt ob der drei ausverkauften Termine. Überhaupt ist er ein großer Entertainer, dem Kommunikation mit dem Publikum nicht fremd ist, im Gegenteil, Ernst geht großartig mit den Leuten um. "Om" wird gespielt und danach "Gigolo". Es gibt gute und böse Gigolos, bekommen wir erklärt. Funktioniert viel besser als sonst, der Song. Danach sind wir aufgerufen uns zu entspannen, mittels "Spliff", wer möchte. Die Arena ist so voll, wie die Schlange vor der Türe lang war. Ich sehe keine enttäuschten Gesichter, nur glücklich alle. Und es lässt sich beobachten, dass jeder einen anderen Lieblingssong hat. Ich fand "Investment Nr.7" gut, unter anderem. Überhaupt mag ich diesen leicht zerrissenen Funkstil, den Bilderbuch immer wieder pflegen. Nach "Babylon" kommen wir in die Zielgerade des Konzertabends. Die Kracher die sogar meine Arbeitskollegen kennen und mögen, "Machin'" und "Bungalow". Darauf können sich alle einigen.

Es stimmt, ...manchmal verliebt man sich in eine Band. Und dann möchte man mehr, auch wenn man weiß, dass am nächsten Tag wieder alles vorbei sein wird. Und so kommt es, dass sich Bilderbuch nach "Bungalow" respektvoll vor dem Auditorium verbeugen und hinter der Bühne verschwinden. Es wird gejubelt und geklatscht. Die Band wird gefeiert. Zurecht. Der Applaus ebbt nicht ab, die Crowd hört nicht auf, mehr zu fordern und Bravo! Da kommen sie wieder, mit "Barry Manilow" im Gepäck. „Lass mich sein ein Dancing Star, in Vienna-Copa Kagrana..." Horazdovsky und Scheibl gehen, Maurice und Mizzie bleiben und erklären uns ihre Liebe. „Diese Welt ist kalt, so cold, ...so cold." Wunderschön, verspielt, ehrlich. Danke, ich glaube das ist "Sweet Love". Und dann sind sie weg.

Abermals wollen die Leute nicht wahrhaben, dass es jetzt vorbei sein soll. Dass dieser Abend der Liebe ein Ende findet. Geht gar nicht, was auch Bilderbuch zu verstehen scheinen, kehren sie doch abermals zurück auf die Bühne. Und wenn die glücklichen Menschen nicht mit einem "Sweet Love" nach Hause gehen wollen, dann gibt's jetzt eben die volle Breitseite.
"Joghurt auf der Bluse", in all seiner Härte. Und danach gleich noch "Kopf ab" vom 2009 erschienenen Nelken & Schillinge Album.
Wohl der Song und das Video, mit dem Bilderbuch zum ersten Mal versucht haben ein wenig in die Fläche zu wirken.
Nach "Kopf ab" ist endgültig Schicht im Schacht.
Die schwarze Luft hat sich längst über die Stadt gelegt, wir gehen heim, wohlwissend dass dieser Abend nachwirken wird.

Ein "Konzert des Jahres" Anwärter, definitiv.

Ropolektro gedenkt, dem leider von uns gegangenen, Chris Cornell.


Demnächst an dieser Stelle: Ropolektro bei Elektro Guzzi im Porgy & Bess.

Mittwoch, 17. Mai 2017

Ropolektro im Viper Room in Wien

Es war Dienstag, der 2. Mai, der Tag nach dem Tag der Arbeit. Mein Freund Hans, dessen Freund Harald und ich waren an diesem nicht verregneten Dienstag Abend auf dem Weg zum Konzert von Sonic Syndicate. Wir waren so früh unterwegs, dass wir keine Vorband versäumten, was sich im Nachhinein als Gewinn entpuppen sollte.

Der Viper Room befindet sich zwischen den beiden U-Bahn Stationen Wien Mitte und Rochusgasse. Das Eingangsportal und die Stufen hinunter in den Club machen einen patinierten Eindruck. Finster, schwarz gemalene Wände, Herren u. Damentoilette schwer voneinander zu unterscheiden. So muss es wohl auch dem Mädchen gegangen sein das in der Herrentoilette zum Händewaschen war.

Eine weitere Stiege hinab, ins Reich von Belzebub persönlich möchte man meinen, befindet sich die Theke, ein kleiner gut sortierter Stand mit Merchandise Artikeln und natürlich die Bühne. Nette Location soweit. Wenn es richtig voll wird finden hier schätzungsweise 250 Leute Platz. Soviel werden es heute leider nicht. Bei ca. 50 - 70 ist Schluss.

Als Opener kommen „Keep Me Off the Sky" auf die Bühne. 4 Jungs Anfang zwanzig, aus Mistelbach. Die Musik aus dem Regionalregal, wenn man zuordnen möchte, erinnert ein wenig an „Bring me the Horizon". Ob sich die Burschen bei der Wahl ihres Bandnamens ähnliches bzw. Gegenteiliges gedacht haben...? Der Sänger shoutet, man hört die Jugend der Protagonisten, man hört die Ambition. Auch erkennbar an der relativ großen Anzahl mitgebrachter Fans. Ja, so geht das, an die 20 Gleichaltrige haben sich vor der Bühne versammelt und feuern die Band an. Der Gig ist kurz, „Keep Me Off the Sky" spielen um die 4 bis 5 Songs, sagen Baba und räumen routiniert ihr Equipment weg. Ich gehe zum Sänger, der noch Kabel spulend auf der Bühne weilt, gratuliere zum guten Gig und frage nach dem Bandnamen. Man will ja wissen über wenn man schreibt.

Nach der kurzen Umbaupause entern „Uzziel" die Stage. Auch zu viert, aber aus Oberösterreich.Eine nährere Ortsangabe bleibt der Sänger schuldig. Besagter Sänger spielt übrigens auch den Bass, hat 2 Gitarristen an seiner Seite und den Drumer hinter sich. Musikalisch bewegen sich Uzziel auf der weiten Spielwiese des Oldschool-Metal, NWOBHM und was das Können und die Virtuosität sonst so zulassen. Stilistisch ganz festgelegt haben sich die Vier noch nicht, man hört zweistimmige Gitarrensoli die den Vergleich mit Iron Maiden nicht zu scheuen brauchen, aber auch todesmetaleinflüsse finnischen Gemüts. Einer der beiden Gitarristen lockert das Gröllen des Leadsängers mit sehr schönem Backgroundgesang auf. Fast ein wenig Feminin... Auch Uzziel verabschieden sich nach ungefähr 5 oder 6 Songs. Danke, war ganz ok.

Als dritter Act dieses Abends betreten "The Shiver" aud dem schönen Italien die Bühne. Tolle Sängerin die nebenbei noch die Klampfe klampft und ein wenig auf einem Midi-Keyboard Sounds einspielt. Das Mädchen ist ein Eyecatcher, da fällt der um 20 Jahre ältere Bassist der Band gar nicht so auf. "The Shiver" bringen richtig Power in die Bude, spielen jedoch auch nur einen relativ kurzen Set. Erwähnenswert ist definitv die Zugabe der Italos. Angestimmt wird zum Abschluss ihres Gigs der Joy Division Kracher "Love will Tear us Apart". Soweit sogut...


And now... Ladies and Gents, der Verhau, der Reinfall des Abends! Ich werde nicht viele Worte über diese "die Sonne scheint mir aus dem Arsch" Truppe verlieren. Sonic Syndicate schafften, was bisher wenige geschafft haben. Wir verließen nach wenigen Songs den Viper Room um in den Ohren wieder klar zu werden. Um es mit den Worten von H. Zamernik (Fuzzman) zu sagen:"Wenn dir die Sonne aus dem Arsch scheint, sei doch so nett und leuchte mir den Weg nach Hause."

Der Abend jedoch war weder verloren, noch vergeudet. Denn was gibt es schöneres, als mit Freunden ein paar Spritzer zu trinken und sich nett zu Unterhalten.
Ropolektro geht heute (17.05.) übrigens aufs Bilderbuch Open Air in der Arena. Mehr dazu in den kommenden Tagen.

Montag, 1. Mai 2017

Ropolektro bei HVOB in der Arena Wien

Es ist Freitag, der 21. April 2017. Vorgestern 5cm Neuschnee in Wien, in höheren Lagen 50cm. Dementsprechend kalt ist es an diesem Freitag. Bei gut 5 Grad Celsius gestaltet sich das Warten auf den Einlass als Prüfung. Da will man die Jacke gar nicht an der Garderobe abgeben. Der eigentliche Grund des heutigen Ausfluges ist das - seit langem ausverkaufte - HVOB Konzert anlässlich des Releases des aktuellen Albums (ich hätte es ja EP genannt...) „Silk“ der österreichischen Elektrokombo. Anders als bei den Vorgängeralben wird hier weniger mit Minimalbeats experimentiert und viel mehr der meditativen Stille gehuldigt. Nicht im wörtlichen Sinn, trotzdem hätte ich persönlich gerne etwas mehr vom „alten" HVOB Sound auf der neuen Scheibe. Worauf die Weiterentwicklung fußt kann ich nicht beurteilen. Es ist aber gut und gerne möglich, dass Winston Marshall (ja genau, der Typ mit dem Banjo von Mumford & Sons) einen nicht unwesentlichen Teil dazu beigetragen hat. Eine tolle Stimme hat der, das muss man neidlos anerkennen. Leider bringen nur "The Blame Game" und "Deus" das alte houselastige Gefühl von HVOB ansatzweise zurück.

Aber genug lamentiert und zurück zum Eingang der Arena. Warten, Karte zeigen, sich Stempeln lassen, einmal ausgreifen bitte und dann rein in die gute Stube. Ich stehe im oberen Stockwerk der Arena, nähe Bar. Ein Blick übers Geländer auf die Halle zeigt, dass sich das Publikum langsam einfindet, es wird enger, ein paar Mutige schlängeln sich mit 4 Bieren über dem Kopf durch die Menge. Respekt dafür, müssen gute Freunde sein...

Vor HVOB legt ein DJ (Name nie gewusst) ein Set, das an Inhomogenität kaum zu übertreffen ist, lieblos auf. Verabschiedet sich schüchtern nach einer guten Stunde, wohl wissend, dass der heutige Abend nicht so gut gelaufen ist.
Anna Müller und Paul Wallner aka HVOB betreten gemeinsam mit dem Drumer (Name hier einfügen) die Bühne und legen in alter Manier auf tanzbare Art und Weise los. Tanzbar ja, die Möglichkeit des „sich Bewegens" fehlt mittlerweile leider völlig. Der Saal ist zum Bersten voll, auch oben auf dem Balkon spielt es sich ab. Auf der Raucherterrasse der Arena werden die Leute erst wieder mehr, als Winston Marshall nach einer knappen Stunde auf die Bühne kommt und viele, sehr viele, wenn nicht gar alle Songs des aktuellen Albums zum Besten geben wird. Das zieht sich leider... Die letzten beiden Songs entschädigen jedoch für diesen Einbruch und man wird mit einem überwiegend positiven Gefühl in die Stille der Nacht entlassen.

Eines noch: Wer immer das hier liest, möge sich doch bitte "sir Was" und dessen hinreisendes Debut "Digging a Tunnel" anhören.
Album des Jahres 2017 auf RopoLektro!