Mittwoch, 17. Mai 2017

Ropolektro im Viper Room in Wien

Es war Dienstag, der 2. Mai, der Tag nach dem Tag der Arbeit. Mein Freund Hans, dessen Freund Harald und ich waren an diesem nicht verregneten Dienstag Abend auf dem Weg zum Konzert von Sonic Syndicate. Wir waren so früh unterwegs, dass wir keine Vorband versäumten, was sich im Nachhinein als Gewinn entpuppen sollte.

Der Viper Room befindet sich zwischen den beiden U-Bahn Stationen Wien Mitte und Rochusgasse. Das Eingangsportal und die Stufen hinunter in den Club machen einen patinierten Eindruck. Finster, schwarz gemalene Wände, Herren u. Damentoilette schwer voneinander zu unterscheiden. So muss es wohl auch dem Mädchen gegangen sein das in der Herrentoilette zum Händewaschen war.

Eine weitere Stiege hinab, ins Reich von Belzebub persönlich möchte man meinen, befindet sich die Theke, ein kleiner gut sortierter Stand mit Merchandise Artikeln und natürlich die Bühne. Nette Location soweit. Wenn es richtig voll wird finden hier schätzungsweise 250 Leute Platz. Soviel werden es heute leider nicht. Bei ca. 50 - 70 ist Schluss.

Als Opener kommen „Keep Me Off the Sky" auf die Bühne. 4 Jungs Anfang zwanzig, aus Mistelbach. Die Musik aus dem Regionalregal, wenn man zuordnen möchte, erinnert ein wenig an „Bring me the Horizon". Ob sich die Burschen bei der Wahl ihres Bandnamens ähnliches bzw. Gegenteiliges gedacht haben...? Der Sänger shoutet, man hört die Jugend der Protagonisten, man hört die Ambition. Auch erkennbar an der relativ großen Anzahl mitgebrachter Fans. Ja, so geht das, an die 20 Gleichaltrige haben sich vor der Bühne versammelt und feuern die Band an. Der Gig ist kurz, „Keep Me Off the Sky" spielen um die 4 bis 5 Songs, sagen Baba und räumen routiniert ihr Equipment weg. Ich gehe zum Sänger, der noch Kabel spulend auf der Bühne weilt, gratuliere zum guten Gig und frage nach dem Bandnamen. Man will ja wissen über wenn man schreibt.

Nach der kurzen Umbaupause entern „Uzziel" die Stage. Auch zu viert, aber aus Oberösterreich.Eine nährere Ortsangabe bleibt der Sänger schuldig. Besagter Sänger spielt übrigens auch den Bass, hat 2 Gitarristen an seiner Seite und den Drumer hinter sich. Musikalisch bewegen sich Uzziel auf der weiten Spielwiese des Oldschool-Metal, NWOBHM und was das Können und die Virtuosität sonst so zulassen. Stilistisch ganz festgelegt haben sich die Vier noch nicht, man hört zweistimmige Gitarrensoli die den Vergleich mit Iron Maiden nicht zu scheuen brauchen, aber auch todesmetaleinflüsse finnischen Gemüts. Einer der beiden Gitarristen lockert das Gröllen des Leadsängers mit sehr schönem Backgroundgesang auf. Fast ein wenig Feminin... Auch Uzziel verabschieden sich nach ungefähr 5 oder 6 Songs. Danke, war ganz ok.

Als dritter Act dieses Abends betreten "The Shiver" aud dem schönen Italien die Bühne. Tolle Sängerin die nebenbei noch die Klampfe klampft und ein wenig auf einem Midi-Keyboard Sounds einspielt. Das Mädchen ist ein Eyecatcher, da fällt der um 20 Jahre ältere Bassist der Band gar nicht so auf. "The Shiver" bringen richtig Power in die Bude, spielen jedoch auch nur einen relativ kurzen Set. Erwähnenswert ist definitv die Zugabe der Italos. Angestimmt wird zum Abschluss ihres Gigs der Joy Division Kracher "Love will Tear us Apart". Soweit sogut...


And now... Ladies and Gents, der Verhau, der Reinfall des Abends! Ich werde nicht viele Worte über diese "die Sonne scheint mir aus dem Arsch" Truppe verlieren. Sonic Syndicate schafften, was bisher wenige geschafft haben. Wir verließen nach wenigen Songs den Viper Room um in den Ohren wieder klar zu werden. Um es mit den Worten von H. Zamernik (Fuzzman) zu sagen:"Wenn dir die Sonne aus dem Arsch scheint, sei doch so nett und leuchte mir den Weg nach Hause."

Der Abend jedoch war weder verloren, noch vergeudet. Denn was gibt es schöneres, als mit Freunden ein paar Spritzer zu trinken und sich nett zu Unterhalten.
Ropolektro geht heute (17.05.) übrigens aufs Bilderbuch Open Air in der Arena. Mehr dazu in den kommenden Tagen.

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