Dienstag, 30. Mai 2017

RoPolektro bei die höchste Eisenbahn u.a.

Am 28. Mai spielten die aus Berlin kommenden "Die höchste Eisenbahn" beim Donaukanaltreiben an der Salztorbrücke.

Das Donaukanaltreiben findet seit 2013 an diversen Örtlichkeiten, vom Telaviv Beach über das Flex, die Salztorbrücke, Summerstage oder die Strandbar Hermann entlang des Wiener Donaukanals, statt. Bei freiem Eintritt bekommt man von Kinderschminken über Burgerbraten bis hin zu Live-Musik und DJs einiges geboten. Das Wetter war super, mit Sonne und Hitze.

Ich komme gegen halbsechs Abends, CityBike radelnd bei der Salztorbrücke an und schaue mich ein wenig um. Ein vielfältiges Treiben aus Jung und Alt. Eltern mit ihren Kindern, Studenten, Pensionisten. Ein bunter Strauß Blumen quasi. Ich treffe einen Freund, wir holen uns Drinks und auf der Salztorbühne werden "Der Ringer" vorgestellt. "Der Ringer" kommen aus Hamburg, haben 2013 eine EP mit dem Titel "Das Königreich liegt unter uns" veröffentlicht und sind seit 2014 beim Indielabel "Staatsakt" gemeinsam mit Bands wie "Die Nerven", "Trümmer", "Messer" etc. unter Vertrag. "Der Ringer" machen Coming of Age Musik für junge Leute. Ich bin nicht die Zielgruppe und lasse diesen Kelch an mit vorüber ziehen.

Mit ein wenig Verspätung betreten um 18:45 "Die höchste Eisenbahn" die Bühne.
Francesco Wilking und Moritz Krämer (beide Git., Keys und Gesang) bilden die Speerspitze des Quartetts aus Berlin, flankiert von Felix Weigt (Bass und Keys) und Max Schröder (Drums). Schröder kennt man vielleicht von "Tomte" oder "Oli Schulz und der Hund Marie". Die Jungs starten ihr Konzert mit "Wir haben so lange nachgedacht bis wir wütend waren", dem Opener des aktuellen Longplayers "Wer bringt mich jetzt zu den anderen". Großes Album, nebenbei bemerkt! Danach folgt "Gierig". Was die Eisenbahner so sympathisch macht ist die Beiläufigkeit ihres Gesangs. Nicht, dass sie nichts zu sagen hätten, aber Krämers und Wilkings Gesang und Texte drängen sich dem Zuhörer nicht auf und geben der Musik viel Raum.
Neben uns platziert sich ein etwas in die Jahre gekommener Zeitgenosse und beobachtet interessiert das Treiben auf der Bühne. In einer kurzen Pause erzählt er uns davon, wie er bereits im Jahre 1965 die Rolling Stones in der Wiener Stadthalle angesehen hat. "Alles bestuhlt damals, aber nach dem Konzert ist kein einziger Sessel mehr heil gewesen". Das sind Fakten. Sympathischer Mann, der übrigens die These, dass jede Generation ihren eigenen Gassenhauer hat, aufstellt. Früher war's der "Radetzkymarsch", später "Satisfaction" und heute ???

"Die höchste Eisenbahn" spielen derweil "Timmy". Meiner bescheidenen Meinung nach der einzig schwache Song von "Wer bringt mich jetzt...". Ich war schon gespannt auf die Live Umsetzung ihrer Songs. Mir gefällts gut. Mehr so hingerotzt das Ganze und nicht zu steril, was bei Popbands immer wieder mal der Fall ist. Überhaupt wollen seit Radiohead alle klingen wie auf CD wenn sie Live spielen... Im Mittelteil der Darbietung kommen Songs des ersten Albums "Schau in den Lauf, Hase" zum Einsatz. Kenn ich zwar nicht, kommen aber alle recht gut rüber. Zum Abschluss wird noch "Lisbeth" gespielt. Süß!
Viel zu früh verlassen "Die höchste Eisenbahn" die Salztorbühne, lassen sich aber nicht lange bitten und kommen für eine Zugabe nochmal zurück. Können die bitte "Blume" spielen? Nein, können sie nicht...
Zugegeben wird "Schau in den Lauf, Hase" und es wird mir ein Rätsel bleiben, warum "Blume", der Song zu dem es Video und Single gibt an diesem Tag nicht gespielt wird.

Das Konzert war schön, die Band sympathisch, die Leute entspannt.
Das Donaukanaltreiben wird im kommenden Jahr mehr Aufmerksamkeit meinerseits erhalten.

Mein besonderer Dank geht an dieser Stelle an HST, der so nett war mir das "Schau in den Lauf..."-Album auf Vinyl zu besorgen.

1 Kommentar: